Gesundheitskosten gefährden Wirtschaftsnationen

Wie aus dem Bericht des Ärzteblattes hervorgeht, bedeutet der starke Anstieg der Gesundheitskosten in Deutschland den Verlust der Top-Kreditglaubwürdigkeit. So schreibt hier das Ärzteblatt in dem Bericht am 1. Februar 2012:

Madrid: Der starke Anstieg der Gesundheitskosten könnte für die Industrienationen langfristig den Verlust ihrer Top-Kreditwürdigkeit bedeuten. Das berichtet die Agentur Standard & Poor’s (S&P) in ihrem Bericht, der gestern in Madrid erschienen ist.

Darin hat S&P eine Kostensimulation der Jahre 2010 bis 2050 angestellt. Die finanziellen Lasten der Staaten durch die Gesundheitssysteme wachsen danach besonders im kommenden Jahrzehnt. Besonders schwer werde es für Europa, die USA und Japan. Der finanzielle Spielraum der Staaten werde immer geringer werden, zum einem, weil das Gesundheitssystem umfangreich sei, zum anderen, weil das Durchschnittsalter in diesen Gesellschaften zunehme.

Sollten die Regierungen die hohen Kosten nicht durch Rentenreformen und Änderungen der Sozialsysteme in den Griff bekommen, habe bis zum Jahr 2035 möglicherweise keines der 49 wirtschaftlich starken Länder mehr die Top-Bonität AAA, erklärte die Ratingagentur. Die Simulationen zeigten, dass die Herabstufungen 2015 begännen und eine Reihe wichtiger Staaten mit hoher Bonitätsnote beträfen, erklärte S&P.

Die Staaten könnten ein derartiges Szenario aber durch Reformen vermeiden. Denkbar seien eine Vereinfachung„ und Digitalisierung des Gesundheitssystems, Maßnahmen gegen Betrug, eine stärkere Privatisierung der Gesundheitsdienste sowie ein Zurückfahren des Umfangs und der Großzügigkeit„ meint die Ratingagentur.
Ohne solche Reformen werde Deutschland 2050 rund 11,1 Prozent seiner Wirtschaftsleistung (GDP, Gross Domestic Product) für das Gesundheitssystem aufwänden. 2010 lagen die Ausgaben laut S&P bei 6,3 Prozent des GDP.

 


© afp/aerzteblatt.de

 

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