Ruhe in Goa

Christian Klemm schreibt uns wieder aus Goa. Ergonomie im Internetcafe sowie die Rechner entsprechen nicht so ganz unserem Standard, das tolle daran ist aber: Die Technik läuft (wenn es der Monsoon zulässt) und Christian kann uns schreiben. Auch beim Miteinander gibt es kollosale Unterschiede: Wer alleine rumsitzt wirkt traurig und erhält gleich gute Unterhaltung. Lesen Sie den neuesten Beitrag:

Ich fühle mich wohl und ich bin froh meine Freunde um mich zu haben. Für mich ist das Leben hier unkompliziert, wenn mir auch so manchmal mein Wunsch nach Privatsphäre in der Öffentlichkeit in die Quere kommt. Vieles wird hier in Indien zum „Gruppenerlebnis“ was so in Deutschland undenkbar wäre.

Ich erinnere mich an eine Situation als ich „alleine“ und in „Ruhe“ den Sonnenuntergang anschauen wollte. Plötzlich war ich umringt von mindestens 10 junger Inder, Studenten aus Bangalore, die mich freundlich, neugierig, mit allerlei Fragen bombardierten, mir Getränke und Essen anboten und Photos von mir machten (jeder einzelne wollte mit mir aufs Bild…und natürlich Gruppenphotos versteht sich von selbst.

Meine Ruhe war dahin, was tun in so einer Situation – Chill out!

Solche Szenen passieren häufig und sind durchaus nett gemeint! Da sitzt ein Fremder alleine, wahrscheinlich fühlt er sich einsam…! Das ich in diesem Moment alleine sein wollte und das absolut ok mit mir war, wurde nicht bedacht.

Versucht Euch vorzustellen, dass viele Inder zusammen mit ihren Familien sehr dicht aufeinander wohnen, oft in einem Raum. Privatsphäre gibt es da natuerlich kaum. Aus diesem Blickwinkel ist es leichter so manch ungewohnte Begebenheit und solche „Gruppenerlebnisse“, wie gerade beschrieben, zuzulassen und nicht überzureagieren. Es ist ja auch nicht böse gemeint.

Mittlerweile weiss ich, wo ich in Ruhe sein kann, wo ich wieder zu mir komme, wenn es zu hektisch um mich herum wird – in der Natur oder in einem Tempel. Rituale helfen mir mich zu zentrieren, mich zu fokussieren.

Egal ob es ein langer Spaziergang am Strand ist, mich in den Hügeln oberhalb von Anjuna aufzuhalten und die Adler zu beobachten, oder in einem Tempel zu beten. Es entschleunigt mich und macht mich ruhiger! Nehmt Euch den Raum den ihr für Euch braucht!

Be active!

 

Wir freuen uns auf weitere Beiträge von Christian Klemm auf seiner weiten Reise.

Christan Klemm betreut bei Steifensand Gesundheitsmanagement den Bereich
Teamcoaching, Psychologie, Supervision sowie Behindertenintegration.

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